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Stehende Ovationen im Gläser-Saal

22. März 2022

Ein großer Erfolg war vor drei Jahren das Benefizkonzert des Heeresmusikkorps Ulm der Bundeswehr und „Koninklijke Militaire Kapel ‚Johan Willem Friso‘“ aus den Niederlanden in der Siegerlandhalle. Die über 100 musizierenden Soldatinnen und Soldaten wurden für ihr Konzert gefeiert. Warum also sollte das für das Jahr 2022 nicht ebenso gelten, dachten sich die Initiatoren von der Katholischen Sozialstiftung Siegen-Wittgenstein und so startete Dr. Christian Stoffers im vergangenen Sommer die Planungen für den Neustart der Benefizkonzerte im März – dann begann eine Zeit des bangen Wartens. Schließlich gab es Mitte Februar Grünes Licht vom Bundesministerium und der so genannte Marschbefehl für die Musiker des Heeresmusikkorps Koblenz wurde gegeben.

Somit gelang es ein weiteres Mal, mit dem Heeresmusikkorps Koblenz unter dem Dirigat von Hauptmann Wolfgang Dietrich eines der renommiertesten Orchester der Blasmusikszene für ein Konzert zugunsten des Marien Hospiz´ auf der Eremitage zu verpflichten. Und es gab auch am Donnerstag wieder stehende Ovationen im Leonard-Gläser-Saal, denn Leckerbissen von Klassik über Marsch-Musik bis Musical reihten sich in einer zweieinhalbstündigen Show aneinander. Das Musikcorps verzichtete auf eine Gage, so kommt der Erlös voll dem Hospiz zugute. Gefördert wurde das Konzert zudem von der Sparkasse Siegen und dem Autohaus Walter Schneider.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Stiftungsrats, Christoph Ewers, und der Vorstellung des Marien Hospiz´ durch Leiterin Juliane Schneider, erhoben sich die 300 Gäste des Abends für ein Friedensgebet, das von Pfarrer Wolfgang Winkelmann gesprochen wurde und gedachten des Leids in der Ukraine. Als Zeichen änderten die über 60 Musiker dann das Programm und spielten die Europahymne, bei der alle Zuschauer ebenfalls standen. Alle Titel wurden dann bestens moderiert von Wolfgang Dietrich, der es verstand, sein Publikum in die Geschichte der Musiktitel einzubinden und sie auch zeitgeschichtlich zu erklären. Hervorzuheben waren dabei die Ouvertüre „Die diebische Elster“ von Gioacchino Antonio Rossini, die gleich zu Beginn ein erstes Highlight darstellte, danach immer weiter übertroffen wurde. Das Konzert endete schließlich in einem beeindruckenden Finale in einem Andrew Lloyd Webber Portrait. Spätestens dann hielt nichts mehr das Publikum auf den Sitzen, und es brandete viel Beifall durch den Leonard-Gläser-Saal, der in den vergangen zwei Jahren primär als Ausweichquartier für Sitzungen herhalten musste und nun seiner eigentlichen Bestimmung gerecht wurde: ein Ort der künstlerischen Darbietung auf höchstem Niveau.

Hans-Jürgen Winkelmann, Hauptgeschäftsführer der Marien Gesellschaft Siegen, dankte schließlich den Musiker für das beeindruckende Konzert und überreichte Dirigent und Erster Klarinettistin ein Präsent als äußeres Zeichen der Anerkennung. Sichtlich bewegt nahmen die Musiker, deren erster großer Auftritt das Konzert in Siegen nach zwei Jahren Abstinenz war, dann den warmen und sich rasch steigernden Applaus der Gäste für die Zugabe entgegen.